KI: Open Source als Europas Strategie zur Stärkung der digitalen Souveränität

Dominanz von US-amerikanischen und chinesischen Entwicklungen

In der aktuellen Diskussion um Künstliche Intelligenz (KI) dominieren oft US-amerikanische und chinesische Entwicklungen wie ChatGPT oder Google Gemini. Doch Europa verfolgt eine eigene Strategie, die auf Open-Source-KI-Modellen basiert, um die digitale Souveränität zu stärken und die Abhängigkeit von großen US-Tech-Konzernen zu reduzieren.

Förderung kleinerer, spezialisierter KI-Modelle

Statt auf große und teure Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) zu setzen, fördert Europa die Entwicklung kleinerer, spezialisierter KI-Modelle. Diese Modelle, die häufig auf Open Source basieren, bieten insbesondere in der Wirtschaft erhebliches Potenzial. Unternehmen können diese KI-Modelle mit eigenen Datensätzen für spezifische Aufgaben weitertrainieren und sicher in ihren IT-Umgebungen einsetzen.

Vorteile von Open-Source-LLMs

Ein wesentlicher Vorteil dieser Open-Source-LLMs liegt in ihrer Anpassungsfähigkeit und der Kontrolle über die eigenen Daten. Unternehmen können so gewährleisten, dass sensible Informationen nicht in die USA oder nach China abfließen. Zudem erfordert das Training dieser kleineren Modelle weniger finanzielle Mittel und Rechenleistung, was sie besonders attraktiv für europäische Unternehmen macht.

Starke Open-Source-Kultur und exzellente Forschung

Die europäische KI-Landschaft profitiert von einer starken Open-Source-Kultur und exzellenter Forschung an Universitäten und Forschungsinstituten. Rund um diese Einrichtungen entstehen zahlreiche KI-Start-ups, die sich auf spezifische Anwendungen konzentrieren und in ihren Nischen oft weltweit führend sind. Beispielsweise hat die ETH Zürich im Jahr 2024 zehn neue KI-Start-ups hervorgebracht.

Erfolgreiche europäische KI-Unternehmen

Ein bekanntes Beispiel für ein erfolgreiches europäisches KI-Unternehmen ist der Online-Übersetzer DeepL aus Deutschland, der von Millionen Nutzern verwendet wird. Viele andere europäische KI-Start-ups agieren eher im Hintergrund, spielen jedoch eine entscheidende Rolle bei der Lösung konkreter Probleme in der Industrie – von der Qualitätskontrolle in der Produktion bis zur Entwicklung neuer Medikamente.

Open-Source-Ansatz als vielversprechende Möglichkeit

Obwohl Europa in Bezug auf Investitionen in KI-Neugründungen hinter den USA und China zurückliegt, bietet der Open-Source-Ansatz eine vielversprechende Möglichkeit, die digitale Souveränität zu stärken und innovative Lösungen zu fördern.

Quelle: watson.ch

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