TikTok: KI killt Jobs – ver.di schlägt Alarm

In Berlin protestieren TikTok‑Beschäftigte gegen massive Stellenkürzungen: Moderationsteams sollen durch eine von ihnen trainierte Künstliche Intelligenz ersetzt werden. Der erste Warnstreik einer Social‑Media‑Plattform in Deutschland fand am 23. Juli 2025 statt – ver.di bleibt hart: TikTok verweigert Gespräche mit Gewerkschaft und Betriebsrat.

Hintergrund & Protest

TikTok plant den Abbau großer Moderationsteams – sowohl Content‑Moderation als auch Teile der Live‑Abteilung sollen automatisiert oder an externe Dienstleister übertragen werden. Der Protest wurde von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern getragen, die sich für grundlegende menschliche Fähigkeiten in der Moderation einsetzen.

Qualitätsverlust durch KI

Nutzerin Alexandra, Teil des „PUSH‑Teams“, beschreibt rückläufige Qualität: unangebrachte Inhalte wie Nacktheit oder Gewalt gelangen unzureichend gefiltert auf die Plattform. Die KI verhindere keine subtilen oder kulturell kontextabhängigen Verstöße.

Gewerkschaftliche Forderungen

ver.di fordert einen Tarifvertrag mit verlängerten Kündigungsfristen und Abfindungen in Höhe von drei Jahresgehältern – ein einfacher Sozialplan reicht nicht aus.

Politische Reaktionen & Demokratie

Vertreter*innen von SPD, Grünen und Linken erklären den Arbeitskampf für entscheidend – in Zeiten, in denen TikTok für viele junge Menschen eine zentrale Nachrichtenquelle ist, sei menschliche Überwachung essenziell.

Fazit

TikTok setzt auf Automatisierung – auf Kosten von Beschäftigten, Plattformqualität und möglicherweise dem demokratischen Diskurs. ver.di fordert faire Verhandlungen und sozialen Schutz für die Betroffenen.

Quelle: publik.verdi.de (Ausgabe 04/2025)

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